Königswiesen - Unterführung unter der Bahn
(letzter Eintrag: 5.12.2024)
In Königswiesen verläuft die Hauser Straße unter der Bahnlinie München-Garmisch.
Da es sich hierbei um die Kreisstraße STA3 handelt, liegt sie nicht in der Hand der Gemeinde, sondern in der des Landkreises.
Die Unterführung (UF) war schon immer eng, und für LKW zu niedrig. (Tempo 30, beschilderte Höhe: 3,80m)
Vor allem: der Fußweg war deutlich weniger als einen Meter breit (0,75m) - und endete im Nichts.
Stimmen zur Verbesserung der Situation gab es schon lange.
2016
Nachdem es einen heftigen Unfall mit einer Fußgängerin gab, entschloß man sich endlich, den Gehweg in der UF zu verbreitern sowie eine wechselseitige Ampel für die Kfz zu installieren (2016).
Dies war aber nur als temporäre Lösung gedacht - bis zu einem Ausbau der UF.
Diese neue Ampel hat rundum nur Vorteile:
- Keine kritischen Situationen in der UF mehr.
- Durch kurze Umschaltzeiten gibt es auch keine langen Wartezeiten.
- Radfahrer werden in der UF nicht bedrängt.
- Radfahrer von Hausen kommend können nach der UF sicher nach links in die Königswieser Str. abbiegen, denn in dem Moment hat der Gegenverkehr ja Rot.
- Und durch den breiteren Gehweg können nun auch Fußgänger unbeschwert durch die UF gehen.
- Fußgänger können auch die Hauser Straße zum Erreichen des St.-Ulrich-Weges queren, denn zwischen den Ampelphasen gibt es "Lücken" mit beidseitigem Rot für Kfz.
Eine Lösung, mit der alle zufrieden sein können.
Alle ?
Offenbar nicht.
Weg zum norm-gerechten Ausbau
Die DB präsentierte Pläne zum Neubau der Brücke - Mit dem Ziel eines "normgerechten Ausbaus" der UF - sprich Straßen-Verbreiterung und Höhe 4,50m.
In einer ersten Abstimmung sagte die Gemende Gauting Nein zu den maximalen Ausbauplänen.
Nachdem das LRA die Gemeinde (nach der Wahl) zu einer neuen Abstimmung aufforderte, sagte Gauting diesmal ja (4.12.2014):
der maximale Ausbau sollte die Gemeinde 80 000 Euro weniger Eigenanteil kosten als ein kleinerer Ausbau (wegen Förderfähigkeit).
So kam es zum Grundsatz-Beschluß: Maximaler Ausbau. Anfängliche Gesamt-Kostenschätzung: 2,5 Mio .
Planfestellungsverfahren
In Königswiesen gründete sich eine BI "L(i)ebenswertes Königswiesen", die sich deutlich gegen die Pläne aussprach,
und im Laufe der Jahre diverse gerichtliche Schritte einleitete.
Es gab ein Planfeststellungs-Verfahren (PFV), das aber -Überraschung- federführend beim Eisenbahnbundesamt lag.
In dem Verfahren wurden viele Einwendungen erhoben:
- Der ADFC wies auf die sich deutlich verschlechternden Bedingung für Radler hin.
Die Strecke durch die UF ist Teil des landkreis-weiten Freizeitnetzes, und es ist eine Hauptachse im geplanten + beschlossenen Alltags-Radrouten-Netz des Landkreises.
Besonders der Umstand, dass Radler von Hausen kommend erst bis zum Abzweig St.-Ulrich-Weg weiter bergab fahren sollen, dann mittels neuer Querungshilfe die Hauser Str. queren, um wieder bis zur Königswieser Str. bergauf zu fahren.
Auch in Gegenrichtung müssen Radler von der Königswieser Str. kommend bergauf dann in und nach der UF im Mischverkehr auf der dann nicht mehr "tempo-gebremsten" Hauser Str. fahren.
- Die Gemeinde Gauting hatte gefordert, dass es einen Geh- und Radweg in der UF geben soll.
- Die BI brachte viele Argumente vor.
- Z.B. dass ein reiner Ersatz-Neubau der Brücke ja viel weniger kostet - aber überhaupt nicht geprüft wird.
- Dass die Kosten inzwischen längst bei 5 Millionen Euro liegen.
- Dass die Lärm durch zunehmenden Straßenverkehr überhaupt nicht betrachtet wird.
(Das PFV enthält ein Gutachten, das einen wesentlichen Anstieg des Verkehrs
und speziell des LKW-Verkehrs verneint !!! - angesichts einer gerade für den LKW-Verkehr
vergrößerten UF völlig unverständlich.)
Es gab mehrere Runden (Tekturen) im PFV, und auch 2 Anhörungen - abgehalten bei der Regierung von Oberbayern.
Der ADFC hat mehrfach Einwendungen geschrieben und sich bei beiden Anhörungen vehement zu Wort gemeldet.
Aber: Die Bedenken, Wünsche usw. der Bürger- sowie Gemeindeseite wurden abgewiesen - in unserem Eindruck.
Auch die Gerichtsverfahren der BI waren nicht erfolgreich.
Fazit:
- Die Belange der Radfahrer wurden nicht berücksichtigt, bzw. völlig abwegig "gelöst".
- Nach dem Ausbau verschlechtern sich die Bedingungen für den Radverkehr erheblich !
(Im Vergleich zur jetzigen Ampel-Lösung) - Die Autofahrer bekommen eine Super-Lösung.
- Die LKW bekommen freie Fahrt - und die (bereits 2019) an der Hauser Kreuzung aufgestellten Schilder ("Weilheim" über Königswiesen) können ihre volle Kraft entfalten.
- Es darf gebaut werden, und es wird gebaut. (Kabel-arbeiten + neue Rampe (2023, 2024), und der große Neubau ab 2025)
- Insgesamt wird es in und für Königswiesen ungemütlich.
- Die spezielle Wahl der Verfahrensträgerschaft + ein kurioses Verkehrsgutachten ermöglichen gigantischen Straßenbau.